Am Mittwoch (17.01.) sind wir schon recht früh mit dem Zug aus Ninh Binh zurück nach Hanoi gefahren und hatten uns hier eine weitere Nacht im Nexy Hostel eingebucht. Da unser Zimmer diesmal deutlich geräumiger und ruhiger war und der Jetlag uns immer noch etwas im Griff hatte, ruhten wir eine Weile aus und gingen erst am frühen Abend wieder vor die Tür. Wir beide finden Hanoi gleichzeitig absolut faszinierend, und gleichzeitig absolut anstrengend, ein schwierig zu beschreibender Gefühlscocktail.


Phở Bò zum Lunch

Am Abend hatten wir mal Lust auf etwas anderes und waren in dem super modernen Restaurant ‘Pizza 4 P`s’. Dort haben wir bei sehr nettem Ambiente eine leckere Steinofenpizza gegessen, mal so gar nicht asiatisch.


Danach ging es recht früh ins Bett, da wir am nächsten Morgen bereits um 8:00 Uhr zu unserer Tour durch die Halong – Bucht abgeholt wurden. Der Einfachheit halber hatten wir uns hier vom Hostel beraten lassen und eine der dort angebotenen Touren ausgewählt. Wir zuckelten eine ganze Weile mit einem sehr großen Bus, durch die sehr engen Gassen der Altstadt, bis der Bus irgendwann bis auf den letzten Platz besetzt war und wir unsere, noch weitere 3,5 Stunden andauernde, Fahrt in Richtung Halong – Bucht aufnahmen. Unterwegs wurden wir noch in zwei Gruppen aufgeteilt und schließlich landeten wir, gemeinsam mit noch 12 weiteren Personen, auf einem mittelgroßen Kahn. Die Gruppe war insgesamt sehr nett und durchmischt, wir waren Deutsche, Spanier, Chilenen, Norwegerinnen und hatten eine nette Zeit zusammen. Das chilenische Pärchen werden wir in Hoi An wieder treffen, darauf freuen wir uns schon sehr.

unsere Kabine

Die Halong – Bucht – Vịnh Hạ Long – umfasst eine Fläche von ca. 1.500 m² und ca. 1969 Kalksteinfelsen und Inseln, zum großen Teil unbewohnt, ragen aus dem Wasser. 1994 wurde die Halong – Bucht zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt, und wohl jeder, der an Vietnam denkt, hat ein Bild ebendieser Bucht im Kopf.
Der vietnamesische Name bedeutet „Bucht des untertauchenden Drachens“, denn der Legende nach entstand die Bucht durch einen Drachen, der in der Nähe der Halong – Bucht in den Bergen lebte. Als dieser vom Berg hinab und ins Wasser hinein stieg, zog er mit seinem Schwanz tiefe Furchen, die dann vom Meer überflutet wurden.



Da wir, wie bereits erwähnt, im Winter hier in Vietnam unterwegs sind, war es leider auch am Donnerstag mal wieder sehr bewölkt, und unser Guide „Peter“ (alle Vietnamesen, die mit Touristen zu tun haben, geben sich einen für uns Touristen einfachen Namen) meinte es wäre leider nur sehr, sehr selten, dass sich im Winter die Sonne für mehr als nur wenige Minuten zeigte.
Wir waren etwas enttäuscht, da wir aufgrund der Wettervorhersage für Donnerstag und Freitag (eine pralle Sonne), extra erst nach Ninh Binh gereist waren, obwohl das wegtechnisch eher unpraktisch für uns war.
Naja, man muss es nehmen wie es kommt und so genossen wir unsere Fahrt durch die vielen Kalksteinfelsen dann eben bei mystischer Atmosphäre.

Erster Stopp der Tour war ‘Ti Top Island’. Und hier schwante uns schon, in was für eine Tour wir da geraten waren, absoluter Mainstream-Tourismus.. wer mich auf Reisen kennt weiß, wie begeistert ich war.

Ti Top Island ist benannt nach German Titow, einem sowjetischen Kriegshelden und Kosmonauten. Gemeinsam mit Ho-Chi-Minh besuchte er diese Insel in der Halong-Bucht, die daraufhin im Jahre 1962 nach ihm benannt wurde.

Zusammen mit gefühlt 100.000 anderen schoben wir uns also Treppenstufe für Treppenstufe hinauf und genossen oben, die paar Sekunden die wir uns einen Platz in der ersten Reihe erkämpfen konnten, die zugegeben sehr schöne Aussicht.

Das passiert, wenn man nicht schnell genug auf den Auslöser drückt..

In der Ameisenstraße ging es wieder hinab und schnell, schnell, drauf aufs Boot.

Kleiner Exkurs bei diesem Thema, uns ist jetzt schon mehrfach aufgefallen, dass es hier in Vietnam alles immer recht zügig gehen muss, schnell rein in den Bus, schnell runter vom Boot, Beeilung, Beeilung. Nur noch 30 Minuten bis der Zug fährt und ihr sitzt immer noch in der Wartehalle? „Go up!!“
Das haben wir so nicht erwartet und die Freundlichkeit lässt dabei auch eher zu wünschen übrig, aber wir nehmen es mit einem Schmunzeln.

Im Anschluss fuhren wir in eine Bucht und konnten hier 45 Minuten mit dem Kajak durch die Gegend schippern. Das war ganz nett, mehr aber auch nicht.


In dieser Bucht blieben wir auch über Nacht und da wir am nächsten Morgen schon um 7:00 Uhr zum Frühstück auf der Matte stehen mussten, spielten wir noch bis 22:30 Uhr Uno mit einer größeren Gruppe und gingen dann schon zu Bett.